Landes-CDU nimmt Schließung unserer Haupt- und Realschule billigend in Kauf
Die weitere Entwicklung der Schulen und die Sicherung unserer Aldenhovener Schulen hängt jetzt von der Entscheidung des Landtages ab. Nach dem Gerichtsurteil des OVG Münster muss nun die Gemeinschaftsschule als Regelschule in das Schulgesetz NRW aufgenommen werden, sonst werden keine weiteren Gemeinschaftsschulen (außer den 12 bestehenden) genehmigt. Ohne eine diesbezügliche Entscheidung des Landtages werden eine Vielzahl der Schulen auf dem Land in den nächsten Jahren geschlossen werden müssen.
Einzig die Landes CDU scheint dies billigend in Kauf zu nehmen und versucht mit windigen Argumenten eine Einigung mit der Landesregierung zu verhindern. Mittlerweile sind ca. 120 Anträge aus Kommunen (ca. 50% davon mit CDU Mehrheit) beim Land zur Errichtung einer Gemeinschaftsschule eingegangen. Als klares Signal kann aufgenommen werde, dass alle Planungsunternehmen im Kreis einheitlich eine Gemeinschaftsschule zur Sicherung unserer Lernstandards sowie der Schulstandorte neben dem Gymnasium favorisieren.
Damit wird dem Eiertanz, den insbesondere die CDU auf Landes- wie auch auf kommunaler Ebene aufführt ein großer Dämpfer verpasst. Versuchte man im letzten Jahr noch Real- und Hauptschule als dreigliedriges System über alles zu stellen, war Anfang des Jahres die Verbundschule die Lösung aller Themen. Nachdem jetzt auch die CDU Bundespartei eine Oberschule (=Gemeinschaftsschule) bundesweit einführen und den Abschied vom Real-/Hauptschulsystem nehmen will, ist dies weder bei der CDU Aldenhoven noch bei der Landes CDU angekommen. Dies scheint dem konservativen Denken einiger Protagonisten egal zu sein, frei nach dem Motto „Eine Idee, die nicht von uns kommt, unterstützen wir nicht“.
Das Ergebnis des Schulentwicklungsplanes des Kreises bestätigt die Entscheidung der Ratsmehrheit von FWG, FDP und SPD bzgl. der Entscheidung für eine Gemeinschaftsschule. Genau diese Empfehlung hat der Gutachter des vom Kreis beauftragten Unternehmens ausgesprochen und insgesamt allen weiteren Überlegungen zur Verbundschule oder zum Bestand des bisherigen Systems eine Absage erteilt.
Überraschend kam dieses Ergebnis nicht, haben die Planer des Kreises nur die Zahlen bei den Gemeinden erfragt, die dort bereits in den lokalen Schulentwicklungsplänen veröffentlicht wurden (Kosten im sechsstelligen Bereich). Einzig ergänzt wurde dieses Zahlenmaterial durch eine Elternbefragung, die weit über das Thema der Schulplanung hinausging (weitere Kosten für die Kommunen in Höhe von 75 TEUR). Ob diese Ausarbeitung des vorhandenen Zahlenmaterials diese hohen Kosten bezweifeln wir. In Anbetracht der desolaten Haushaltslage der Kommunen im Kreis, sind solche Ausgaben schlichtweg überflüssig, zumal das Ergebnis vorhersehbar oder bekannt war und darüber hinaus keine rechtliche Verbindlichkeit besitzt. Hier muss man die Kreisvertreter wirklich fragen, ob Sie überhaupt noch wissen, dass Sie das Geld der verschuldeten Kommunen ausgeben.
Während verschiedene Kommunen noch keine Druck haben, eine Entscheidung zu treffen sieht das in Aldenhoven ganz anders aus. Von den aktuell fast 190 Kindern, die in die Sekundarstufe wechseln werden in 5 Jahren nur noch ca. 90 übrig bleiben. Der Hinweis des Unternehmens Komplan, welches den Schulentwicklungsplan der Gemeinde Aldenhoven vor einigen Monaten aktualisiert hat war eindeutig: Aldenhoven muss jetzt handeln, um den Schulstandort zu sichern. Eine zukunftsorientierte Schulform muss also bereits vorhanden sein, bevor die Zahl der Kinder so umfangreich zurückgeht.