Zur Zeit platzieren sich die beiden großen Parteien bei der Landtagswahl auch im Nordkreis mit Aussagen zur zukünftigen Nordkreis-Schulentwicklung. Bedingt durch die vielen Presseveröffentlichungen kann man den Eindruck gewinnen, es geht nur noch für oder gegen eine Gesamtschule. Diese Aussagen sind ebenso verfrüht und einseitig, wie eine Festlegung auf Standorte oder Neubauten.
Fakt ist, dass eine breite Diskussion erst begonnen werden muss. Zu berücksichtigen sind in der Diskussionen z.B. folgende Punkte
- Es gibt gut funktionierende Gymnasien, Real- und Hauptschulen in Inden, Aldenhoven, Titz und Jülich.
- Die Schülerzahlen nehmen in den nächsten Jahren drastisch ab.
- Es gibt eine ausreichende Zahl an Schulgebäuden, die auch in der Zukunft existieren.
- Viele Eltern möchten Ihre Kinder auf eine Gesamtschule schicken, werden dort aber abgelehnt oder müssen weite Fahrtwege in Anspruch nehmen.
Daneben gibt es Auffälligkeiten, die nicht nur unser regionales Gebiet betreffen. Die Hauptschulen übernehmen verstärkt eine Auffangfunktion, die sich aus der immer weiter auseinandergehenden Schere zwischen den Sozialschichten ergibt. Eine solche Funktion muss in Zukunft weiter ausgebaut werden. Ebenso ist der Bedarf an Gesamtschulplätzen seit der G8 Reform gestiegen. Ein Grund kann darin liegen, dass an den Gesamtschulen weiter G9 praktiziert wird. Ob sich hieran etwas ändet, wenn die Lehrpläne für G8 ausgedünnt werden, bleibt offen.
Um sich nicht zu verzetteln und voranzukommen werden wir uns als FWG im Rahmen eines runden Tisches der beteiligten Kommunen für folgenden Weg einsetzen:
Zuallererst sind die Fakten (z.B. Schülerzahlen, Bevölkerungsentwicklung, Über-/Unterdeckung von Plätzen, etc.) zusammenzuführen. Ohne diese Fakten sind alle Aussagen nur Spekulation.
Zusätzlich sollten alle Nordkreiskommunen über mögliche weitere Schulformen oder Mischmodelle gemeinsam informiert werden.
Und schließlich ist die Landtagswahl abzuwarten, aus der mit der Landesgesetzgebung die Rahmenbedingungen für weitere Maßnahmen hervorgehen. So hat z.B. die Landesregierung von Ministerpräsident Rüttgers im Dezember 2009 die Einrichtung von weiteren Gesamtschulen in NRW als Ganztagesschulen untersagt.
Mit Fakten kann dann eine zielorientierte Diskussion geführt werden, die insbesondere die Eltern und Schulvertreter einbindet. Hierbei ist natürlich auch zu berücksichtigen, dass zukünftig gut erreichbare Schulen für die Ortschaften der Gemeinde Aldenhoven einen wirtschaftlichen Faktor darstellen.