Aldenhoven braucht eine lokal orientierte Wirtschaftsförderung

 

Mit dem Rückzug der GWS aus der Wirtschaftsförderung soll der Kreis wieder das Thema übernehmen. Dies ist keine grundlegende Änderung des bisherigen Zustandes, da die GWS diese Aufgaben im Auftrag des Kreises bis heute durchführen sollte.

Profitiert hat die Gemeinde von der Kreiswirtschaftsförderung der GWS kaum. Insbesondere die Entwicklung des ehemaligen Emil Mayrischen Geländes neben Film- und Teststrecke hat nicht stattgefunden, die Kooperation mit der RWTH ist Kreissache und signifikante Gewerbesteuereinnahmen sind nicht zu erwarten.

Ein Scheitern der GWS aber auch der Wirtschaftsförderung liegt u.a. in der erheblichen kreispolitischen Einflussnahme auf das operative Geschäft. Dies wird in Zukunft nicht anders werden. Ganz im Gegenteil: Die Einflussnahme der Kreispolitik auf die Wirtschaftsförderung wird zunehmen, sobald die Wirtschaftsförderung der direkten Regentschaft des Kreises unterliegt. Das Bedienen von Mehrheitsbündnissen wird dabei im Vordergrund stehen. Übrig bleiben kleine lokale Projekte oder die Kommunen, die sich nicht im Sinne der aktuellen Kreismehrheit von CDU und FDP verhalten.

Eine zentrale Wirtschaftsförderung kann  mit zukünftig 6  Mitarbeitern kaum die lokalen Unterschiede der Kommunen einzeln berücksichtigen. Auch muss berücksichtigt werden, dass der vom Berg- und Tagebau geprägte Nordkreis deutlich andere Wirtschaftsförderungsthemen hat, als der durch die Naherholung und den Nationalpark geprägten Südteil. Und schließlich gibt es in den Kreis-Grenzgebieten ebenfalls spezifische Anforderungen an Zusammenarbeit, z.B. in Aldenhoven mit den Kreisnachbarn Alsdorf und Baesweiler.

Daher ist es ratsam, dass sich Aldenhoven zusätzlich zu der Unterstützung durch den Kreis lokal in diesem Bereich stärkt. Welche Form sich hierfür anbietet ist offen. Die Kooperation mit direkten Nachbarkommunen kann hier eine Option sein, aber auch andere Lösungen sind denkbar.

Dabei sollten die Fehler der Vergangenheit vermieden werden und der politische Einfluss auf Projekte so gering wie möglich sein. Mit dem Autohof-Projekt hat Aldenhoven bereits diese negativen Erfahrungen gemacht, als aus politischen Gründen auf einen fragwürdigen Investor gesetzt wurde, der plötzlich verschwand und vergrätzte Grundstückseigentümer und Kommunen hinterließ.

Da die Rekommunalisierung der Wirtschaftsförderung jetzt auf Kreisebene erfolgt, ist es auch jetzt entscheidend, das Thema in Aldenhoven zu besprechen und Weichen zu stellen.

Wie und welche Möglichkeiten sich ergeben, den Bedarf zu decken ist Aufgabe der nächsten Wochen. Einen entsprechenden Antrag haben FWG und FDP eingereicht. Wir wünschen uns, dass das Thema von allen Beteiligten im Rat konstruktiv gestaltet wird.