Keine neue Klärschlammverbrennung in Weisweiler!

Klärschlammverbrennung

Überraschend hat die Bevölkerung im Oktober die Absicht der Klärschlamm-Kooperative Rheinland KKR zur Kenntnis genommen, neben der bisherigen Müllverbrennungsanlage in Weisweiler eine neue Anlage zur Klärschlammverbrennung zu errichten. Dabei sollen anfänglich 300.000 Tonnen Klärschlamm nach Weisweiler verbracht und dort verbrannt werden.

Ursache und Status

Verursacht wird dieser Bedarf u.a. durch eine Düngeverordnung, die die Landwirtschaft deutlich mehr reguliert und ein Verkippen von Klärschlamm auf den Feldern unterbindet. Ursache hierfür sind die hohen Nitratgehalte, die in unserer Region mittlerweile überall signifikant angestiegen sind.

Verwunderlich ist allerdings, dass auf den Feldern insbesondere niederländische Gülle aus der Massentierzucht ausgebracht wird. Ursache hierfür ist unter anderem, dass die Bauern für das Verteilen der niederländischen Gülle Geld erhalten und somit eine Überdüngung unserer Felder und ein steigender Nitratgehalt vorprogrammiert war.

Klärschlamm wird bereits vom RWE im Kraftwerk Weisweiler verbrannt. Dazu wird der Klärschlamm aus einem Zwischenlager aus Hürth nach Weisweiler verbracht und stellt dort eine günstige und einfache Möglichkeit dar, die Verbrennung von Braunkohle im Kraftwerk zu unterstützen.

Hohe Umweltbelastung

Unglaublich für Errichtung der Anlage ist allerdings die Begründung der KKR, hier im Rahmen des Strukturwandels einen Beitrag zu leisten. Möglicherweise hat die KKR den Umweltaspekt außen vorgelassen und betrachtet primär den Profit.

Bei einer durchschnittlichen Zuladung von 30 Tonnen würden hier ca. 10.000 große LKW die Zufahrt nach Weisweiler verstopfen und im gleichen Atemzug gigantische Mengen von CO2 erzeugen. Dabei besteht die Ladung insgesamt aus ca. 70% Wasser, welches vor dem Verbrennen aufwendig und i.d.R. in offener Lagerung getrocknet werden muss. D.h. es werden ca. 210.000 Tonnen Klärschlamm umsonst über die Straßen transportiert.

Kein weiterer Müllexport in unsere Region

Wir wehren uns nach der Feinstaubbelastung durch den Braunkohletagebau und das umweltschädliche Kraftwerk Weisweiler gegen eine weitere Luftverschmutzung in unserer Region. Mit mehreren Deponien in Horn, Warden und Aldenhoven unterstützen wir bereits mit erheblichen Flächen die Entsorgung des Mülls insbesondere aus den Ballungsräumen. Wir wollen nicht länger die Müllentsorgungsstelle des südlichen Rheinlands sein. Stattdessen fordern wir die Städte in dieser Region auf, das Müllaufkommen deutlich zu senken und die Verbrennung des Restes selbständig in kleinen Einheiten vor Ort vorzunehmen.

Wir haben daher im November den Antrag gestellt, die Geschäftsführung und den Aufsichtsrat der AWA per Schreiben aufzufordern, grundsätzlich von einem Grundstücksverkauf heute und in Zukunft zur Errichtung einer Klärschlamm-Verbrennungsanlage abzusehen und den umweltschädlichen Transport und Export von klärschlamm in unsere Region in unsere Region nicht zu unterstützen.

Leider wurde der Antrag der FWG von CDU und SPD abgelehnt.